Benefits: Was BewerberInnen heute interessiert
Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Arbeitsplatzkultur und die angebotenen Benefits eine entscheidende Rolle bei der MitarbeiterInnengewinnung und -bindung spielen. In einer aktuellen Umfrage gaben über 70 % der Bewerber an, dass sie Benefits als einen wichtigen Faktor bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine Stelle betrachteten. Was genau sind also diese begehrten Benefits?
Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, remote zu arbeiten, stehen ganz oben auf der Liste. Darüber haben wir auch schon einen Beitrag geschrieben.
Insbesondere nach den Erfahrungen der letzten Jahre, in denen viele von uns flexibel von zu Hause aus arbeiten konnten, ist diese Flexibilität zu einem Muss für viele geworden.
Weitere beliebte Benefits sind Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen, Übernahme von öffentlichen Vekehrsmittelabos oder dem Deutschlandticket, Gesundheits- und Wellnessprogramme sowie zusätzliche Urlaubstage oder Sabbaticals. Unternehmen, die diese Benefits anbieten, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil, wenn es darum geht, die besten Talente anzuziehen. Wer zum Beispiel nur die Mindestanzahl von Urlaubstagen bietet, hat schlechtere Chancen.
Manche als Benefits beschriebene Dinge in Stellenausschreibungen können zum frühen Absprung der KandidatInnen führen bzw. manche bewerben sich gar nicht erst. Was aus RecruterInnen-Sicht ein Benefit ist, ist für manche BewerberInnen ein selbstverständliches Must-Have.
Übrigens, gar keine Benefits in die Stellenausschreibung zu schreiben, kommt genauso wenig gut an.
Hier ein paar Beispiele die wir in freier Natur schon gesehen haben, die explizit als Benefits ausgeschrieben waren :
Bowling
Ja, richtig gelesen, bei Google im GooglePlex, seinem Hauptsitz in Kalifornien, gibt es eine Bowlingbahn.
Reisestipendium bei AirBnB
Während flexible Urlaubstage in vielen Unternehmen üblich werden, setzt AirBnB mit einem zusätzlichen Anreiz noch eins drauf. Jedes Jahr erhalten Mitarbeiter ein Reisestipendium von 2.000 Dollar, um eine AirBnB-Unterkunft irgendwo auf der Welt zu erleben. Wo bleibt den MitarbeiterInnen überlassen.
Kostenloses Essen
…und damit ist nicht Obst und Müsli gemeint, sondern Snacks, Lunch etc. und wird inzwischen oft bei TechUnternehmen angeboten.
Fahrzeug Wartungsdienste
Wer bei Adobe arbeitet, kann dort sein Auto zur Wartung bringen lassen bzw. über Adobe diesen Service in Anspruch nehmen.
Krankenversicherung für Haustiere
Wer ein Haustier hat, weiss wie teuer Tierarztrechnungen sein können, viele setzen inzwischen auf OP und / oder Krankenversicherungen für ihre Haustiere. Aber auch diese gehen teilweise sehr ins Geld. Wer bei Scripps Health arbeitet, hat jedoch Glück, denn wer hier angestellt ist, kann über Scripps Health jene Tierkrankenversicherung abschließen.
Gehaltsspannenkommunikation: Transparenz ist der Schlüssel
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Bewerberinnen und Bewerber heute schätzen, ist die transparente Kommunikation über Gehaltsspannen. Laut einer Studie bevorzugen über 60 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Unternehmen, die offen über ihre Gehaltsstrukturen sprechen.
Durch eine transparente Kommunikation können Unternehmen Vertrauen aufbauen und potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten davon überzeugen, dass sie fair entlohnt werden. Außerdem trägt dies dazu bei, Ungleichheiten zu verringern und eine offene und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen.
Wir haben in letzter Zeit festgestellt, dass BewerberInnen die Frage “Was ist deine Gehaltsvorstellung?” nicht mehr so geradlinig beantworten und auch hier teilweise eine Gegenfrage wie "Was ist denn euer Budget?” stellen. Hier könnt ihr punkten, wenn ihr offen sagt (sagen könnt), was für die zu besetzende Stelle geplant ist. Wer hier rumdruckst, schafft sich ggf. unzufriedene BewerberInnen. Stichwort Candidate Experience.
Mein Fazit: Die Bedeutung von Benefits und transparenter Gehaltskommunikation:
Es ist klar, dass Benefits und transparente Gehaltskommunikation entscheidende Faktoren für Unternehmen sind, um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein. Indem wir auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Bewerberinnen und Bewerber eingehen und eine offene und faire Arbeitsumgebung schaffen, können wir nicht nur die besten Talente anziehen, sondern auch langfristige Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit gewährleisten.
Fragt euch mal realistisch, was eine Jobausschreibung inhaltlich (und die Stelle natürlich) bieten müsste, damit ihr richtig Lust bekommt, euch zu bewerben!
Ich bin sicher, der/die ein oder andere wird überrascht sein.
Euer Dieke.